Einen schönen guten Abend,
die Romancewoche ist leider schon zu Ende, aber ich habe hier noch ein paar Textschnipsel für euch. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
Einen sonnigen Montag euch allen,
Liebe Grüße
Buchtipp “Verrückt nach einem Tollpatsch”
Graham Carters Job als Wide Receiver der New York Titans ist es, Touchdowns für sein Team zu machen und es mit seinen Teamkollegen in die Play offs zu schaffen. Gleichzeitig ist es sein Job als mustergültiger Sohn eines Politikers, auf Stimmenfang für seinen Dad zu gehen, denn der charmante, gut aussehende und beliebte Footballspieler ist der Trumpf des konservativen Senators in diesem Wahljahr. Niemand hätte damit gerechnet, dass die tollpatschige Cooper den Plänen der Carters einen Strich durch die Rechnung machen könnte, als sie in Grahams Leben stolpert und ein heilloses Chaos anrichtet. Als ehemaliges It-Girl kommt Cooper für jemanden wie Graham eigentlich nicht infrage, schließlich kann sich kein Politiker eine Schwiegertochter leisten, die dafür berühmt wurde, nackt durch Paris Hiltons Vorgarten zu rennen. Graham sieht das jedoch anders, immerhin sieht Cooper nackt nicht nur fabelhaft aus, sondern er ist regelrecht verrückt nach seinem kleinen Tollpatsch. Und obwohl Graham Carter wie der nette Schwiegersohn von nebenan wirkt, hat er selbst einiges auf dem Kerbholz …
Lieblingsszene von Jo Berger:
Hinter mir lacht es. Ich drehe mich um. Der Mann ist nicht mehr ganz dicht, definitiv. Er steht mitten auf der Wiese, die Hände auf die Knie gestützt und lacht sich kringelig. Auf dem Absatz mache ich kehrt. Oh, meine Rückseite ist von dem Brackwasser im Graben höchstwahrscheinlich schlickschwarz, aber ist das ein Grund, sich schlappzulachen?
Kurz darauf weiß ich, was ihn so erheitert. Ich habe Gesellschaft. Die Kuh Edeltraud hat klammheimlich aufgeholt und marschiert mit mir im Gleichschritt auf das Gatter zu. Einfach so. Ohne ihre gefährlich lange Zunge auszufahren. Zumindest vermute ich, dass sich um besagte Edeltraud handelt. Und wenn nicht, auch egal. Diese Rindviecher sehen sowieso alle gleich aus.
Gandier hat aufgehört zu lachen. Schulterblick. Auch er bewegt sich Richtung Gatter.
Endlich habe ich es erreicht und trete auf den Schotterweg. Die Kuh bleibt stehen und sieht mich an. Ich blicke an ihr vorbei, zu Gandier. Der bückt sich und bindet sich die Schuhe. Gut.
»Edeltraud«, sage ich vorwurfsvoll, »das war nicht nett!«
Edeltraud sieht mich aus großen Augen an, schüttelt den Kopf, wendet sich ab und trottet zur Herde zurück. Diese schönen Kuhaugen haben echt lange Wimpern, da würde so manche Frau was drum geben.
»Warten Sie auf mich! Ich möchte Sie etwas fragen«, ruft Gandier und trabt auf mich zu.
Ich bin so perplex, dass ich mich nicht von der Stelle rühren kann. Und schneller als erwartet ist er bei mir.
Die Nase kribbelt.
»Warum sind Sie mir gegenüber so ablehnend, Frau Kaiser?«
Dieses Kribbeln macht mich wahnsinnig.
»Hallo? Ich habe Ihnen eine Frage gestellt.«
Scheiß drauf! Ich reibe ungeniert meine Nase, schultere die nasse Tasche und setze mich in Bewegung. Zurück nach Himmelreich. Ach nein. Ich bleibe stehen, überlege kurz und wechsle die Richtung. Am besten, ich springe in voller Montur in den See und lasse die Sachen in der Sonne trocknen. Dann muss ich nicht durch Himmelreich schlickern.
»Wissen Sie endlich, wohin Sie wollen?«
»Es zwingt Sie niemand, an mir zu kleben wie Honig am Mundwinkel, Herr Gandier. Warum interessiert Sie so brennend, welchen Weg ich nehme?«
»Es ist unhöflich, Fragen nicht zu beantworten oder eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten.«
»Herr Gandier … ich habe Schlamm am Arsch! Sagen Sie mir jetzt bitte nicht, was sich gehört und was nicht. Da ist übrigens ein Weg in den Wald hinein. Wie wäre es, wenn Sie einfach abbiegen?« Ich recke mein Kinn vor und lege noch einen Zahn zu.
»Ich wollte Ihnen nur das Du anbieten.«
»Hören Sie … offenbar hatten wir beide nicht nur einen schlechten Start, auch finden wir absolut keinen Draht zueinander. Es gibt also keinen Grund, sich mir so plump anzunähern. Warum also sollte ich das annehmen? «
Er lächelt versöhnlich und legt den Kopf schief. »Weil ich eigentlich ein netter Kerl bin?«
Ich gebe auf. »Okay … ich bin Felicia, und du bist David. Hallo, David. So. Erledigt.« Ich deute in den Wald hinein. »Da ist der Weg. War angenehm, dich getroffen zu haben. Schönen Tag noch.« Damit drehe ich mich um und gehe zügig weiter.
Der Schlamm auf meiner Rückseite beginnt zu trocknen. Zeit für ein ausgiebiges Bad. Hoffentlich finde ich eine einsame Stelle. Und ob ich du Idiot oder Sie Idiot denke, macht keinen Unterschied.
Nach einer Weile lausche ich – keine Schritte hinter mir – und werfe einen prüfenden Blick über die Schulter. Nur Schotterweg, kein Mann. Gut so!
Unbeirrt folge ich dem Weg, der mich hoffentlich zum See bringt. Der gleichmäßige Schritt und die Ruhe um mich herum entspannen mich. Süß hat er ausgesehen und definitiv sexy in dem verschwitzen Sportshirt. Seine Schultern … so gerade. Und die Waden erst … Ich gebe zu, muskulöse Männerwaden haben für mich etwas Erotisches. Sie kommen gleich nach weich geschwungenen Lippen, drahtigem Körper und sehnigen Armen. Und Knackpo. Und dieser David hat alles zusammen. Teufel noch eins.
Buchtipp Rocky Mountain Crime
Beste Freunde mit gewissen Vorzügen. Eigentlich eine hervorragende Idee, dachte sich die ehemalige FBI-Agentin Valentina, würde sich Big A nicht auf einmal seltsam verhalten. Wohin verschwindet er abends immer öfters auf seinem Motorrad? Trifft er sich etwa mit einer anderen?
Entschlossen, die Wahrheit heraus zu finden, macht sich Valentina daran, der Sache auf den Grund zu gehen.
Ali Khouri, von allen nur Big A genannt, genießt sein neues Leben in den Rocky Mountains. Ein stressfreier Job, eine tolle Frau, was will Mann mehr vom Leben? Doch dann macht er die Entdeckung, dass selbst in der heilen Welt von Independence nicht alles so friedlich ist, wie es scheint. Zusammen mit seinen Bikerfreunden nimmt er die Gerechtigkeit in die eigene Hand.
Plötzlich treffen die sorgfältig voneinander getrennten Welten aufeinander und bedrohen das, was beide so lange für selbstverständlich gehalten haben.
Leseschnipsel Virginia Fox:
„Sie spürte, wie sich ihre Gefühle für ihn, neue wie alte, miteinander
vermischten und sich langsam um sie wanden. Ähnlich wie eine
Kletterrose, stellte sie überrascht fest. Schönheit und Schmerz ganz
dicht beieinander. Das eine war ohne das andere nicht zu haben. Wünschte
sie sich tatsächlich, sie hätte ihn nie gekannt, nie geliebt, auch wenn
er am Ende gestorben war? Und jetzt? Jetzt, wo sich herausstellte, dass
er entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch am Leben war, wollte sie ihr
Leben wirklich weiterhin von Angst bestimmen lassen? Wer eine Rose
genießen wollte, musste auch das Risiko eingehen, sich zu stechen.
Überwältigt von der Parallelität zu ihrem Leben, beugte sie sich
impulsiv vor und küsste ihn. Vierzehn Jahre aufgestauter Gefühle flossen
aus ihr heraus und in den Kuss hinein.
Cruz zögerte nur den
Bruchteil einer Sekunde, in der er seine Überraschung überwand, bevor er
eine Hand in ihren Nacken legte und sie näher zog.“
Leseschnipsel Jo Berger:
Übergangslos strömt mir Blut in den Kopf, und gleichzeitig füllen sich meine Beine mit Pudding.
Dann wird mir schlecht. Bitterer Saft schiebt sich schlagartig vom Magen hoch in die Kehle. Nur mit aller Willenskraft kann ich verhindern, mich zu übergeben. Überstürzt verlasse ich meinen Platz hinter dem Busch und renne kopflos an Gertrud und dem Pfarrer vorbei.
»Fee …?«, höre ich Gertrud überrascht ausrufen.
Ohne Antwort renne ich einfach weiter, die Hand vor den Mund gepresst. Ich stolpere, fange mich wieder.
Nur weg hier. Weg aus Himmelreich. Weg von IHM.
Hastig schließe ich die Tür zum McLeods auf und stürme an Alex vorbei, registriere im Rennen, wie er mich erstaunt ansieht, und sprinte die Treppe hinauf ins Bad. Geschafft! Ich sperre hinter mir zu, reiße den Klodeckel hoch – und kann mich nicht übergeben. Die Übelkeit verfliegt in diesem Moment genauso schnell, wie sie gekommen ist.
Gut! Soll mir recht sein. Auf dem Gang höre ich Alex rufen: »Fee? Alles okay?«
»Ja«, rufe ich zurück und verschwinde in dem kleinen Zimmer.
Völlig unkoordiniert werfe ich meine Siebensachen in Koffer und Schuhtasche. Kurzer Blick in die Runde. Schminksachen, Bürste. Ich hechte mit dem Necessaire ins Bad und schaufele alles wahllos hinein, was von mir ist, werfe es in den Koffer und klappe ihn zu. Autoschlüssel … Ah, da. Zum Schluss schüttele ich die Stofftasche von Monas Modescheune aus und stecke Geldbeutel und Handy in meine rote Handtasche.
Fertig.
Handy klingelt. Aufgewühlt fummele ich das kleine Gerät aus der Tasche.
»JA?«
»Fee, können wir uns heute schon treffen. Nur kurz, ich … ich muss dir etwas sagen.«
Fassungslos plumpse ich aufs Bett, kann nichts sagen. Seine Stimme klingt belegt. Ein unglaublicher Schmerz schneidet mich mittendurch.
»Fee? Bist du noch dran?«
»Ja«, sage ich und versuche, einigermaßen klar zu klingen, was mir schwerfällt, denn mittlerweile strömen die Tränen nur so aus meinen Augen. Ich will nicht hören, was er mir jetzt sagen wird. Ich. Will. Es. Nicht. Hören!
Leseschnipsel Emma S. Rose:
Kurz darauf erreichten wir meinen Wohnblock. Spätestens jetzt hatte ich die Bestätigung, dass Chris schon einmal hier gewesen war, vermutlich tatsächlich, als er persönlich das Kleid hier abgegeben hatte. Woher er meine Adresse hatte … konnte ich nur vermuten. Aber ich schob den Gedanken daran beiseite.
»Danke, dass du mich heimgebracht hast«, sagte ich leise, als wir im Licht der Lampe an der Haustür stehen blieben. Ich fühlte mich befangen.
»Schon okay«, wiegelte Chris ab. »Um ehrlich zu sein, gefällt es mir nicht sonderlich, dass du diesen Weg immer alleine gehst. Im Dunkeln und nach allem, was passiert ist …«
Ich schluckte schwer. Natürlich wusste ich sofort, worauf er anspielte, und es machte mich nicht gerade glücklich, dass er diese Erinnerungen in mir hervorrief. »Ich habe sie seitdem nicht mehr gesehen«, beeilte ich mich zu sagen. »Bestimmt kommen sie nicht aus diesem Teil der Stadt. Es gibt keinen Grund, warum ich sie nachts treffen sollte.«
»Trotzdem.« Plötzlich trat er einen Schritt näher. Ich wich automatisch zurück, bis ich die Tür in meinem Rücken spürte. Chris stützte seine linke Hand am Rahmen neben mir ab, schirmte mich so von der Umgebung ab. Anstatt mich bedroht zu fühlen, hüllte ich mich in einen kribbelnden Kokon. »Ich will nicht, dass dir etwas passiert.«
»Warum?«, brachte ich mühsam über die Lippen. Ich verstand es wirklich nicht.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Chris wahrheitsgemäß. »Ich weiß nur, dass ich es nicht will. Ich will … verflucht!«
Ohne mir ausreichend Zeit zu geben, ohne dass ich weiter darüber nachdenken konnte, presste er so plötzlich seinen Mund auf meinen, dass ein wahres Feuerwerk in meinem Kopf explodierte.
Der Kuss kam so plötzlich, so unvorbereitet, dass ich mich mit keiner Faser meines Körpers zur Wehr setzte. Anstatt womöglich auf meinen Kopf zu hören, übernahm mein Herz die Kontrolle, und das verlangte nach mehr.
Viel mehr.
Der Kuss begann drängend, ganz so, als würde Chris erwarten, dass ich ihn fortschob, doch als er bemerkte, dass ich mich stattdessen seinen Bewegungen anpasste, wurde er zunächst langsamer, seine Lippen weicher. Es fühlte sich an, als würde er perfekt zu mir passen, als wäre sein Mund ein Gegenstück zu meinem – eine Tatsache, die ich bisher so nie wahrgenommen hatte. Doch als sich unsere Lippen nun aneinanderschmiegten, fühlte es sich an, als wären sie für nichts anderes geschaffen worden. Dieses Mal konnte ich es nicht verhindern – das Stöhnen, das sich in meiner Brust bildete, bahnte sich einen Weg nach draußen. Meine Lippen öffneten sich leicht, und Chris schien dies als Aufforderung zu sehen, einen Schritt weiter zu gehen. Mit einer geschmeidigen Bewegung glitt seine Zunge in meinem Mund, und automatisch wurde mein Höschen feucht.